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Microsoft Fabric in a nutshell

Im Frühling dieses Jahres hat Microsoft auf ihrer Build-Konferenz die Microsoft Fabric angekündigt. Das darauf folgende Echo in der Tech-Szene war gross. Mit der Begeisterung für Neues und Innovatives kommen aber automatisch auch Fragen auf wie: Was ist diese Fabric genau? Was bedeutet das für das eigene Setup mit bestehenden Daten-Architekturen? Was heisst es für mich, als “normaler” Power BI User? Dieser Artikel versucht diese Fragen zu beantworten, nachdem die Microsoft Fabric nun ein paar Monate im Preview vorhanden ist.

Die Microsoft Fabric Features

Microsoft Fabric Features

Die Microsoft Fabric ist eine Software-as-a-Service (SaaS) Lösung, welche eine Plattform mit Tools für umfassende Data Analytics zur Verfügung stellt. Das beinhaltet einerseits Storage und Verarbeitungs-Lösungen für moderne Datenarchitekturen und andererseits die benötigten Tools für Reporting, Analytics und Machine Learning. Die meisten darin enthaltenden Werkzeuge gab es bereits vor der Einführung von Microsoft Fabric innerhalb von Azure oder Microsoft 365. Neu ist, dass diese Plattform diese nun aus einer Hand bietet und dabei viel Administration und Setup vereinfacht.

Folgende Komponenten sind Teil der Fabric:

Power BIDas umfassende Business Intelligence Tool zur Visualisierung von Daten, Gewinnung neuer Erkenntnisse und darauf folgenden Entscheidungen
Data FactoryData Integration für Ingestion und Transformation mittels Data Flows und Pipelines
Data ActivatorEine neue Zusammenstellung von Monitoring und Alert-Funktionen, welche aufgrund von Änderungen in den Daten Benachrichtigungen oder automatisierte Folgeprozesse auslösen kann
Synapse Data EngineeringDer Bereich zum Setup von Datenarchitekturen wie das Data Lakehouse und den dazugehörigen Data Ingenstion mit Pipelines, Notebooks oder Sparks
Synapse Data ScienceHier geschieht die Machine Learning Magic: Pre-Processing und Aufbau von Machine Learning Modellen und Experimenten mittels Azure ML und Notebooks
Synapse Data WarehouseDas traditionelle Data Warehouse mit kompletten DDL und DML Möglichkeiten
Synapse Real-Time AnalyticsSpeichern und Verarbeiten von Streaming-Daten z.B. aus IoT Devices, Event Hubs
Microsoft Fabric Komponente

Eine weitere wichtige Neuerung ist das Konzept des OneLakes. Das ist ein einziger grosser Data Lake, welche sämtliche Datenelemente für Data Analytics verwaltet. Pro Organisation (Tenant) gibt es einen OneLake und darin wiederum Workspaces.

Lizenzierung und Kosten

Um die Fabric kennenzulernen eignet sich eine Fabric Trial Lizenz für 60 Tage. So können alle Komponenten kostenlos ausprobiert werden.

Nach der Testphase benötigt Microsoft Fabric eine Fabric Capacity. Das ist ein Pay-As-You-Go Plan, abhängig von den benötigten Unit-Grössen (mehr Units, mehr Capacity, höhere Kosten), welcher über das Azure Portal konfiguriert wird. Details zu den Units und Preisen findet man hier.

Alternativ bietet die heutige Power BI Premium Capacity Lizenz den gesamten Umfang an Fabric Elementen an. Wer also eine Power BI Premium Capacity besitzt, kann automatisch Microsoft Fabric nutzen.

Zusätzlich zu den Capacity Plänen kommen die Kosten für den Storage im OneLake hinzu. Diese bewegen sich in der Grössenordnung der herkömmlichen Data Lake Storage Kosten in Azure.

Weitere Informationen zu Konzept, Lizenzen und Kosten wurden von Microsoft in ihrem Blog im Juni publiziert.

Was heisst das für die Power BI User?

Wer Power BI bereits im Unternehmen einsetzt, fragt sich nun, was sich ändert. Nun, in den meisten Fällen ändert sich nichts.

  • Power BI Free Lizenzen bleiben unverändert und heissen nun Microsoft Fabric Free Lizenz. Inhaltlich ist es das gleiche, Power BI kann im eigenen Workspace verwendet werden. Teilen von Inhalten ist nach wie vor nicht möglich.
  • Power BI Pro Lizenz: Auch diese bleibt unverändert für ca. 10.-/Monat. Das beinhaltet weiterhin das Erstellen und Teilen von Power BI Reports. Elemente von Fabric sind nicht Teil davon. Wichtiger Hinweis: Wenn eine neue Fabric Capacity erworben wird, sind bis zu einer gewissen Grösse immer noch Power BI Pro oder PPU Lizenzen nötig, um Reports zu erstellen. Details dazu findet man hier.
  • Power BI Premium per User Lizenz verhalten sich ebenfalls gleich wie vorher für ca. 20.-/Monat und erlauben Premium Funktionen von Power BI ohne eine Power BI Premium Capacity zu erwerben. Aber auch hier ist die neue Fabric Umgebung nicht Teil der Subscription.
  • Power BI Premium Capacity ist wie oben beschrieben der einzige Teil, der direkt in die Fabric Welt einfliesst und die Elemente darin verfügbar macht.

Fazit Microsoft Fabric – für wen lohnt es sich?

Das Konzept der Fabric ist in erster Linie eine Vereinfachung und komfortable Möglichkeit für die Speicherung und Verarbeitung von Daten und jeglicher Analytics-Aufgaben. Die meisten Elemente daraus gibt es bereits in Azure, benötigen aber viel Zeit für Setup, Administration und Schnittstellen. Die Lakehouses in der Fabric sind einfach zu erstellen und zu verwenden. Aus unserer Sicht ist die Fabric eher ein Daten-Infrastruktur-Thema, unabhängig davon, wie und ob man Power BI nutzt.

Firmen, die Power BI nutzen, müssen somit nicht zwingend auf die Fabric umsteigen, denn das kann mit höheren Kosten verbunden sein. Gerade für (kleinere) KMU oder Firmen mit Datenspeicher ausserhalb von Azure, die Power BI für ihr Reporting verwenden, lohnt es sich nicht zwingend. Denn an diesem Reporting-Setup ändert sich nichts mit der neuen Fabric-Umgebung. Sobald sich eine Firma jedoch Gedanken macht, ein Lakehouse in der Cloud aufzusetzen (oder bereits über ähnliche Konzepte verfügt) und darauf moderne Analytics zu betreiben, ist die Fabric eine sehr spannende Sache und sollte unbedingt evaluiert werden.